Quintas



Quintas

Diese Quintas legen viel Wert darauf, Nahrungsmittel nachhaltig und ökologisch zu produzieren. Manche Quintas bieten Unterkünfte für Touristen an, die Ruhe und Natur genießen möchten.


Diese Unternehmen liegen alle an der Algarve und ihr Ziel ist es, ihren Kunden nachhaltige Alternativen anzubieten.

Sie öffneten ihre Türen speziell für uns.


QUINTA & UNTERKUNFT

Monte do Álamo

Traditionelles Bauernhaus in idyllischer Natur

Wir hatten das Privileg, „Monte do Álamo“ zu besuchen, ein traditionelles Bauernhaus in der Gegend von Tavira. Wir wurden herzlich von Maria do Rosário empfangen, die uns mit Stolz das Konzept und die Geschichte dieses herrlichen Ortes erzählte.

Aus einer alten – komplett renovierten – Ruine wurde eine traditionelle und komfortable Unterkunft, die von einem ruhigen und friedlichen Ambiente in purer Natur umgeben ist. Inspiriert durch das regionale Erbe und die Prinzipien der Nachhaltigkeit, sahen Rosário und ihre Familie die Chance, ein Unternehmen zu gründen, das bald zu ihrer Leidenschaft werden sollte.


Die Marke „Monte do Álamo“ ist nach dem einheimischen Álamo-Baum (Pappel) benannt. So diente die Straße „Poço do Álamo“, an der sich das Bauernhaus befindet, als Inspiration für die Bezeichnung der aktuellen Marke. Auf der Grundlage, die traditionellen Geheimnisse der Algarve zu enthüllen, hat die Familie einige Schlüsselelemente integriert, um den Aufenthalt für ihre Gäste perfekt zu machen.


Die Sanierung dieses Bauernhauses wurde 2005 beendet. Es bietet 6 einzigartige Zimmer, die stilvoll gestaltet sind und die ländliche Umgebung mit einer besonderen Note einbeziehen. Mit der Unterkunft als Schwerpunkt wurden verschiedene landwirtschaftliche Aktivitäten eingeführt. Die Landwirtschaft spielt eine wichtige und entscheidende Rolle, denn sie liefert hochwertiges Obst und Gemüse, welches hauptsächlich für die Zubereitung der Mahlzeiten verwendet wird.

Nachhaltige Landwirtschaft und Gastronomie

Rosário erklärt, dass sie Kompost und Gründüngung als Düngemittel für den Boden verwenden. Die Technik der Gründüngung, die auch als „adubação verde“ bekannt ist, besteht darin, grüne Biomasse in den Boden einzuarbeiten, um ihn zu verbessern. Die Tatsache, dass der Boden in diesem Gebiet sehr viele Steine beinhaltet, ist für die Landwirtschaft ungünstig. Außerdem erfordert die ökologische Landwirtschaft eine gründliche Analyse des Bodens, um nachzuvollziehen, welche Dünger benötigt werden. Es gibt europäische Gesetze zur ökologischen Landwirtschaft, die befolgt werden müssen, um einen gesunden Boden zu gewährleisten. Die als Biofarm zertifizierte Quinta „Monte do Álamo“ ist auch Mitglied der agroökologischen Vereinigung „Al-Bio - Associação Agroecológica do Algarve“. Diese Vereinigung ermöglicht es den ökologischen Produzenten an der Algarve zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig in ihren Unternehmen zu unterstützen. Rosário erklärt, dass es für eine kleine Quinta wichtig ist, diese Partnerschaften zu pflegen, da sie zu beiderseitigem Gewinn führen.

In Zusammenarbeit mit „Taste Algarve“ (www.tastealgarve.com) spielt auch die Gastronomie eine wesentliche Rolle bei dem Aufenthalt in „Monte do Álamo“. Die Johannisbrot-, Feigen-, Mandel- und Olivenbäume liefern wichtige Zutaten für die Zubereitung köstlicher Mahlzeiten für die Gäste. Das Highlight dieses gastronomischen Angebots sind die typischen Kochkurse. Basierend auf der traditionellen portugiesischen Küche bieten diese Kurse einen echten Einblick in traditionelle Rezepte, regionale und saisonale Produkte und in das gesamte Wissen über die reichhaltige kulinarische Kultur der Algarve. Die Kochkurse werden von Rosários Tochter angeboten, deren Kurse sich von den anderen dadurch unterscheiden, dass sie einen Besuch auf dem regionalen Markt beinhalten und die echte mediterrane Ernährung vorstellen.

Für die Sportliebenden besteht ebenfalls die Möglichkeit, Yoga-, Pilates- oder Personal-Training-Kurse zu buchen. Gäste, die
lieber relaxen möchten, können sich massieren lassen und die idyllische Umgebung genießen. Im Grunde kann jedes individuelle Programm zusammengestellt werden, einschließlich Touren in der Umgebung, Workshops, Wanderungen, Radtouren und Bootsfahrten.

Weitere nachhaltige Projekte

Als kleiner Familienbetrieb ist es in der Hochsaison eine Herausforderung, die ganze Arbeit zu bewältigen. Deshalb arbeitet „Monte do Álamo“ auch mit „Work Away“ zusammen. Über diese Plattform können sich Menschen bewerben, die als Freiwillige auf der Quinta mithelfen möchten und als Gegenleistung fantastische Dinge in dieser Unterkunft erleben. Diese Möglichkeit zieht viele internationale Reisende an, die einen Beitrag leisten und ihr Wissen über die portugiesische Kultur erweitern möchten.

Rosário, die das Business seit über 17 Jahren führt, drückt ihr Engagement und ihren Willen aus, sich von Jahr zu Jahr zu verbessern. Zu den kommenden Projekten gehört die Förderung der Biodiversität auf der Quinta durch die Anschaffung von Hühnern, Schafen und einer Ziege. Darüber hinaus gibt es auch Pläne in Photovoltaikanlagen zur Erzeugung von grüner Energie zu investieren.


Eine vielversprechende Unterkunft, die es wert ist, entdeckt zu werden. „Monte do Álamo“ ist die Marke, die das Erbe bewahrt, zu einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt und stolz darauf ist, die traditionellen Schätze der Algarve mit ihren Gästen zu teilen. Ein wertvolles Familienunternehmen mit einer persönlichen Note, die dafür sorgt, dass man sich an einem privilegierten Ort wie zu Hause fühlt.


Monte do Álamo, Tavira

Poço do Álamo 111-z,

8800-254 Tavira


QUINTA & WEINGUT

Quinta do Canhoto

Ein dem Wein gewidmetes Familienunternehmen

Wenn Sie Ihr Wissen über Weine erweitern, Enotourismus praktizieren oder an einer Veranstaltung teilnehmen möchten, dann sind Sie auf der Quinta do Canhoto genau richtig. Während einer Führung mit Weinprobe gaben Joana Fernandes und Edgar Vilarinho wertvolle Einblicke in die von ihnen produzierten Weine, ihre nachhaltigen Prinzipien und die Geschichte der Quinta do Canhoto.

Die Quinta do Canhoto liegt zwischen dem Land, dem Meer und der Stadt und ist ein Familienbetrieb, der bereits seit fünf Generationen besteht. Der Betrieb wurde 1949 gegründet und begann mit dem Verkauf von Trauben an andere Genossenschaften. Das Jahr 2017 markierte jedoch den Wandel des Unternehmens, als sich die Gelegenheit ergab, eigenen Wein zu produzieren, und so wurde eine neue Weinmarke geboren: "Esquerdino". Mit insgesamt 22 Hektar bewirtschaftet der Betrieb seine Weinberge und produziert Wein in einem Weinkeller. Die Kombination der
ruhigen Landschaft und dem effizienten Design des Gebäudes fördert die Harmonie mit der Natur und die Qualität der Weine.

Harte Arbeit auf dem Prinzip der Nachhaltigkeit

Während des Rundgangs durch den Weinkeller erklärte Edgar, wie die Weinberge entsprechend der klimatischen Bedingungen und den geografischen Gegebenheiten bepflanzt werden. Die Bewässerung spielt in den Weinbergen eine sehr wichtige Rolle. Von Ende April bis Anfang Juli werden alle Pflanzen einmal pro Woche bewässert, was insgesamt 25 bis 27 Liter Wasser pro Woche und Pflanze ausmacht.

Außerdem muss vor der Anpflanzung einer Pflanze eine Genehmigung der Regierung eingeholt werden. Um die Anpflanzungen von Weinbergen zu kontrollieren, wird jede Pflanze mit einer ID-Nummer versehen, die den Namen der Sorte und die Art der Wurzel enthält. Eine Bodenanalyse ist erforderlich, um die richtigen Wurzeln für den Boden zu
finden. Einige biologische Techniken werden langsam eingeführt, aber immer sehr vorsichtig, damit nicht alle Trauben verloren gehen.

Nicht nur die Wasserknappheit, sondern auch die hohen Temperaturen an der Algarve stellen ein großes Problem für die Produktion und die Ernte der Trauben dar. Portugal, wie auch die meisten südeuropäischen Länder, und insbesondere die Algarve, leiden das ganze Jahr über unter hohen Temperaturen und wenigen Regentagen. Edgar erklärt, dass sich in den letzten 5 bis 7 Jahren der Klimawandel bemerkbar gemacht hat. Letztes Jahr wurden etwa 50.000 Liter Wein produziert, während es dieses Jahr etwa 20.000 Liter weniger waren.


Eine weitere Herausforderung ist der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, die während der Ernte auf den Feldern arbeiten. Edgar und sein Team beginnen mit der Arbeit gegen 6 Uhr morgens, wenn die Trauben schön kühl sind, und arbeiten bis 10.30 Uhr, wenn die Temperaturen 25°C erreichen. Danach wird die Arbeit im Weinkeller bis zum Ende des Tages fortgesetzt – unter der Aufsicht der hauseigenen Önologin (Fachfrau im Weinbau) Josefina Fernandes, Edgars Schwester und Business-Partnerin. Vor Erntebeginn in der ersten Augustwoche werden die Trauben kontinuierlich auf ihren Säure-, Zucker- und Alkoholgehalt analysiert. Wenn der Traubenkern braun ist und alle anderen Anforderungen erfüllt sind, sind die Trauben reif für die Ernte.

Der Weinkeller verfügt über große Tanks für die Weingärung, die sich je nach Rebsorte unterscheidet. Die Weiß- und Roséweine brauchen nicht so lange und sind in etwa 10 bis 11 Monaten fertig. Im Gegensatz zum Rotwein sind die Trauben ohne Schale während der Gärung. Der Rotwein braucht etwa 16 bis 18 Monate. Danach werden alle Schalenabfälle auf dem Land getrocknet und mit organischer Substanz von Tieren vermischt, um Dünger für den Boden zu erzeugen. Neben der Weinlese werden auch Feigen, Mandeln und Oliven sowie 17 bis 21 Tausend Kilo Johannisbrot pro Jahr geerntet, und zwar über einen Zeitraum von etwa zwei Monaten.

Bioklimatische Architektur

Nach dem Einblick in das ganze Wissen über die Weinberge und die Weinproduktion, teilte Joana Fernandes wertvolle Informationen über die architektonischen Merkmale des Gebäudes mit. Auf der Grundlage ihres akademischen Abschlusses in Architektur und eines weiterführenden Studiums in bioklimatischer Architektur hat Joana das gesamte Gebäude selbst entworfen.

Die Dicke der Außenwände und die doppelt verglasten Fenster halten die Wärme zurück und sorgen im Winter für wärmenden Komfort. Im Sommer können zur Belüftung des Raums kleine Fenster geöffnet werden, die sich an der Nordseite des Gebäudes befinden, sodass die Luft in Nord-Süd-Richtung strömen kann. Diese passive Baukonstruktion macht den Einsatz von Klimaanlagen überflüssig. Es ist äußerst wichtig, bestimmte Temperaturen zu gewährleisten, um den Wein zu konservieren und seine Gärung zu ermöglichen. Je nach Zuckergehalt gären Rotweine in der Regel 3 bis 8 Wochen lang bei 20 °C, während Weiß- und Roséweine 2 bis 3 Wochen bei 17 °C benötigen. Dieser Weinkeller wurde strategisch so konstruiert, dass er unterirdisch liegt, wodurch die Temperaturen niedrig gehalten werden und an Energie gespart wird. Die Quinta do Canhoto nutzt auch erneuerbare Energiequellen wie Solarenergie, um das Wasser zu erhitzen. Außerdem ist die Errichtung energieerzeugender Photovoltaikanlagen geplant.


Joana erklärt, dass sie neben der Weinproduktion auch Weinguttouren, Weinlunches und Veranstaltungen wie Hochzeiten, Taufen und Galadinners organisieren. Insgesamt kann die Quinta etwa 150 Personen bewirten. Das Catering für diese Veranstaltungen wird angesichts der geringen Größe des Familienbetriebs von einem externen Unternehmen übernommen. Bei den Touren und Lunches werden die Gäste eingeladen, regionale Speisen zu probieren, die von Joanas Mutter, Josefina Fernandes, zubereitet werden; mit dem dazu passenden harmonischen Wein.

Der außergewöhnliche Name „Quinta do Canho
to“ bezieht sich auf eine linkshändige Person. Man nimmt an, dass der Mann, der sich um die Quinta früher kümmerte, Linkshänder war. Der Name blieb über die Jahre erhalten, und lustigerweise sind einige Familienmitglieder in den letzten Generationen auch Linkshänder. Daher wurde der Markenname „Esquerdino“ gewählt - das modernere portugiesische Wort für "Linkshänder" - für einen Wein, der noch nicht in Fässern gelagert wird. In Zukunft wird es einen Wein geben, der in Holzfässern reift.

Joana erklärt, dass die meisten Gäste online nach Weingütern an der Algarve suchen und aufgrund der guten Bewertungen die Quinta do Canhoto finden. Ein paar Portugiesen und Franzosen besuchen das Weingut, aber die meisten Gäste kommen aus Schweden, den Niederlanden, England, Belgien und Deutschland.

Alles in allem gewährleistet dieser auf bioklimatischer Architektur basierte und seit fünf Generationen bestehende Familienbetrieb einen hohen Respekt vor der Natur und er nutzt die erforderlichen Technologien und Anlagen für die Herstellung von hochwertigen Qualitätsweinen.


Quinta do Canhoto, Albufeira

Estrada dos Brejos, Torre da Mosqueira, s/n

8200-316 Albufeira

Mo - Fr
Nur nach Vereinbarung
Sa - So
Geschlossen


Titelbild: © My / TimAbramowitz

Bilder Monte do Álamo: © Monte do Álamo

Bilder Quinta do Canhoto: © Marcelo Lopes

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